Rollputz erfreut sich großer Beliebtheit, da er Räumen eine individuelle Note verleiht und abwechslungsreiche Strukturen ermöglicht. Doch bevor du dich für Rollputz entscheidest, lohnt es sich, auch die weniger bekannten Nachteile im Blick zu behalten. Oft werden diese Aspekte erst im Laufe der Arbeit oder nach einiger Zeit sichtbar. Deshalb ist es hilfreich, bereits im Vorfeld zu wissen, worauf du besonders achten solltest. So kannst du besser abwägen, ob diese Putztechnik wirklich die richtige Wahl für dein Projekt ist.
Das Wichtigste zuerst
- Rollputz ist aufwändig zu verarbeiten und benötigt längere Trocknungszeiten als glatte Putze.
- Der Materialverbrauch und die Kosten sind deutlich höher als bei herkömmlichen Wandbeschichtungen.
- Unregelmäßigkeiten im Auftrag und Schäden lassen sich nur schwer und meist sichtbar ausbessern.
- Die raue Oberfläche ist anfällig für Staub und Schmutz, Reinigung ist deutlich schwieriger.
- Eingeschränkte Farbauswahl und nicht für alle Untergründe geeignet; Renovierung und Entfernung aufwändig.
Aufwändige Verarbeitung und längere Trocknungszeiten
Beim Arbeiten mit Rollputz solltest du dir bewusst sein, dass der Verarbeitungsaufwand im Vergleich zu glatten Putzen deutlich höher ist. Das Material muss gleichmäßig und zügig aufgetragen werden, damit keine sichtbaren Ansätze oder Übergänge entstehen. Besonders an Ecken und Kanten erfordert dieser Putz etwas Übung, da hier leicht Unregelmäßigkeiten auftreten können, die später ins Auge fallen.
Ein weiterer Aspekt ist die Trocknungszeit. Rollputz benötigt meist länger zum Aushärten als herkömmliche Wandbeschichtungen wie Tapete oder Feinputz. Abhängig von Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit kann es mehrere Tage dauern, bis die Fläche vollständig belastbar und überstreichbar ist.
Während dieser Zeit darf die frisch beschichtete Wand nicht zu stark beansprucht oder verschmutzt werden. Auch musst du Folgeschritte – etwa das Streichen oder weitere Dekorationen – entsprechend planen. Wer einen schnellen Abschluss des Renovierungsprojekts erwartet, wird durch diese längeren Wartezeiten eventuell ausgebremst.
Gerade bei mehreren Räumen oder größeren Flächen sollte ausreichend Zeit eingeplant werden, um unerwünschte Überraschungen zu vermeiden. So bist du vorbereitet und kannst dich auf ein gutes Ergebnis freuen.
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Hoher Materialverbrauch im Vergleich zu glatten Putzen

Rollputz » Die größten Nachteile im Überblick
Im Klartext bedeutet das: du musst nicht nur mehr Material einkalkulieren, sondern auch zusätzliche Kosten für den Einkauf einplanen. Gerade bei größeren Flächen summiert sich dieser Mehraufwand schnell, was die Gesamtkosten deines Projekts in die Höhe treiben kann. Auch das Gewicht des Materials wirkt sich aus – unter Umständen wird das Verarbeiten dadurch anstrengender und zeitintensiver.
Die größere Schichtdicke sorgt dafür, dass kleine Fehler oder Unebenheiten im Untergrund zwar besser ausgeglichen werden, aber auf lange Sicht verlangsamt dies auch das Durchtrocknen. All diese Aspekte führen dazu, dass Rollputz wirtschaftlich betrachtet aufwendiger ist als viele andere Wandsysteme. Wer Wert auf einen möglichst geringen Aufwand beim Material legt, sollte diesen Punkt besonders berücksichtigen.
Eine genaue Kalkulation hilft dir, unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Unregelmäßigkeiten im Auftrag fallen schnell auf
Ein auffälliger Nachteil von Rollputz ist, dass Unregelmäßigkeiten im Auftrag besonders schnell sichtbar werden. Da Rollputz in einer strukturierten Schicht aufgetragen wird, stechen ungleichmäßige Übergänge oder unterschiedliche Strukturen direkt ins Auge – vor allem bei Lichteinfall fallen Unebenheiten stärker auf. Sollte der Putz an manchen Stellen zu dick oder zu dünn verteilt sein, wirkt die gesamte Wandfläche oft unruhig und wenig professionell.
Auch kleine Patzer wie Ansätze beim erneuten Ansetzen der Rolle oder nicht sauber ausgeführte Übergänge sind später kaum noch zu kaschieren. Selbst kleinere Fehler während des Auftrags können ein störendes Muster hinterlassen, das nachträglich nur schwer zu korrigieren ist. Besonders dann, wenn du verschiedene Abschnitte zu unterschiedlichen Zeiten bearbeitest, entstehen sichtbare Ansatzstellen und leichte Farbunterschiede.
Vor allem Laien unterschätzen häufig, wie viel Sorgfalt und eine ruhige Hand für ein gleichmäßiges Ergebnis notwendig sind. Wer keine Erfahrung mit Rollputz hat, sollte besser zuerst an unauffälligen Stellen üben. Je sorgfältiger und systematischer das Material verarbeitet wird, desto geringer ist die Gefahr, dass diese typischen Unregelmäßigkeiten auftreten und dauerhaft auf der Wand sichtbar bleiben.
Nachteil | Beschreibung | Betroffene Bereiche |
---|---|---|
Aufwändige Verarbeitung | Der Auftrag erfordert mehr Zeit, Sorgfalt und Übung als bei glatten Putzen. | Wände, Ecken, Kanten |
Hoher Materialverbrauch | Es wird deutlich mehr Putzmasse benötigt, was die Kosten steigen lässt. | Große Flächen, Decken |
Sichtbare Unregelmäßigkeiten | Fehler im Auftrag fallen durch die Struktur besonders schnell auf. | Lichtdurchflutete Räume, große Wandflächen |
Schwierige Ausbesserung bei Beschädigungen
Ausbesserungen bei Rollputz können sich als besonders knifflig erweisen. Sobald es zu kleinen Beschädigungen wie Kratzern, Rissen oder abgeplatzten Stellen kommt, ist das Nacharbeiten oft alles andere als unkompliziert. Das liegt vor allem daran, dass die Struktur des Rollputzes schwer exakt nachzubilden ist. Egal ob du versuchst, die betroffene Stelle leicht zu überarbeiten oder komplett neu aufzutragen – selbst kleine Unterschiede in der Körnung oder im Muster sind meist auf den ersten Blick sichtbar.
Auch farbliche Nuancen unterscheiden sich schnell vom ursprünglichen Anstrich, da Pigmente unterschiedlich altern und nach dem Trocknen anders wirken. Dadurch kann die ausgebesserte Fläche auffällig erscheinen und sich deutlich vom Rest der Wand abheben. Im Extremfall bleibt dir nur, eine gesamte Wand oder sogar mehrere Flächen vollständig neu zu beschichten.
Gerade bei häufig genutzten Räumen, zum Beispiel Fluren oder Kinderzimmern, birgt diese Eigenschaft große Nachteile. Kleine Alltagsunfälle wie Stöße mit Möbeln oder Flecken lassen sich nicht mal eben punktuell entfernen oder angleichen. Wer Wert auf dauerhaft makellose Wände legt, sollte sich bewusst sein, dass ein einmal beschädigter Rollputz selten wieder so aussieht wie zuvor. Dieser Aspekt führt dazu, dass viele Nutzer später von weiteren Ausbesserungsversuchen absehen oder größere Renovierungen planen müssen.
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Staub- und Schmutzanhaftung durch raue Oberfläche

Staub- und Schmutzanhaftung durch raue Oberfläche – Rollputz » Die größten Nachteile im Überblick
Das Problem dabei ist, dass sich Staub in den kleinen Vertiefungen und an den Erhebungen förmlich festsetzt. Ein Abwischen hilft oftmals nur bedingt – häufig muss sogar ein Staubsaugeraufsatz oder spezielle Bürste zur Reinigung verwendet werden. Gerade in Haushalten mit Haustieren oder Kindern kann dies schnell zu einem höheren Reinigungsaufwand führen.
Zudem neigen solche Oberflächen dazu, bei Flecken empfindlich zu reagieren. Kleinere Spritzer lassen sich selten ganz entfernen, da sie tief in die Struktur eindringen. Das macht es noch schwieriger, dauerhaft für ein sauberes Erscheinungsbild zu sorgen. Wer also Wert auf eine pflegeleichte Wand legt, sollte bedenken, dass Rollputz hier eindeutig im Nachteil ist.
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Eingeschränkte Farbauswahl durch Strukturvorgaben

Eingeschränkte Farbauswahl durch Strukturvorgaben – Rollputz » Die größten Nachteile im Überblick
Bestimmte Farbnuancen – gerade sehr kräftige oder extrem helle Töne – kommen aufgrund der rauen Oberfläche oft weniger gleichmäßig und intensiv zur Geltung als bei glatten Wänden. Wenn du dich für eine exakte Lieblingsfarbe entschieden hast, kann es passieren, dass diese nach dem Auftragen auf Rollputz anders wirkt als erwartet. Die Unebenheiten lassen die Farbe unruhiger erscheinen, wodurch ein harmonischer Gesamteindruck verloren gehen kann.
Ein weiteres Problem: Manche Putzsorten oder Körnungen sind bereits ab Werk eingefärbt. Im Nachhinein einen deckenden Neuanstrich aufzubringen, gestaltet sich meist schwieriger als auf glatten oder feinen Flächen. Vor allem, wenn du einen Wechsel zu einem helleren Ton wünschst, kann mehrmaliges Überstreichen erforderlich sein – mit ungewissem Ergebnis.
Nicht zuletzt limitieren auch Produktionsvorgaben mancher Anbieter die Farbwahl, da strukturierte Putze häufig nur in bestimmten Tönen angeboten werden. Insgesamt gilt also: Wer Wert auf eine große Flexibilität bei der Farbgestaltung legt, stößt beim Arbeiten mit Rollputz schnell an Grenzen.
Problem | Auswirkung | Typische Folge |
---|---|---|
Schwierige Ausbesserungen | Struktur kaum exakt rekonstruierbar, Übergänge sichtbar | Oft komplette Neugestaltung erforderlich |
Starke Staub- und Schmutzanfälligkeit | Schmutz lagert sich in Vertiefungen ab, Reinigung aufwändig | Höherer Putz- und Reinigungsbedarf |
Eingeschränkte Farboptionen | Struktur beeinflusst Farbton und Anstrich gleichmäßigkeit | Weniger Individualität bei der Wandgestaltung |
Nicht für alle Untergründe geeignet
Rollputz ist zwar auf vielen Flächen einsetzbar, aber nicht jeder Untergrund eignet sich problemlos für diese Technik. Besonders kritisch sind sehr glatte, stark saugende oder feuchte Wände. Hier besteht das Risiko, dass der Putz nicht gut haftet oder nach kurzer Zeit unschön abplatzt. Beispielsweise bereiten Betonwände oder alte Anstriche, die noch kreiden oder nicht tragfähig sind, oft Schwierigkeiten.
Auch bei Gipskartonplatten solltest du vorsichtig sein. Ohne entsprechende Grundierung können sich Blasen bilden oder die Struktur ungleichmäßig wirken. Feuchträume wie Badezimmer stellen ebenfalls ein Problem dar, da Rollputz hier empfindlich gegen dauerhafte Nässe und hohe Luftfeuchtigkeit reagiert. Auf solchen Flächen können sich schnell Schimmel oder Verfärbungen bilden.
Vor dem Auftragen musst du den jeweiligen Untergrund deshalb sorgfältig prüfen und eventuell spezielle Vorarbeiten leisten – etwa eine Haftbrücke verwenden oder Unebenheiten ausgleichen. Vernachlässigst du diesen Schritt, können größere Schäden entstehen, was zusätzlichen Aufwand und Kosten verursacht. Es gilt also: Eine gute Vorbereitung ist unerlässlich, um langfristig Freude an deiner gestalteten Wand zu haben.
Kostenintensivere Renovierung und Entfernung
Wenn du dich später für eine Renovierung entscheidest oder den Rollputz wieder entfernen möchtest, wird schnell klar: Dieser Arbeitsschritt ist meist mit deutlich mehr Aufwand und höheren Kosten verbunden als bei anderen Wandbelägen. Die Struktur haftet sehr fest auf dem Untergrund, sodass das Abschlagen oder Abkratzen der gesamten Schicht oft nur mühsam gelingt. Bei dicker aufgetragenem Material kann es sogar notwendig sein, spezielle Werkzeuge einzusetzen.
Gerade das Entfernen von Rollputz hinterlässt häufig beschädigte Flächen, die anschließend umfangreich gespachtelt und neu vorbereitet werden müssen. Das bedeutet, dass nicht nur Zeit verloren geht, sondern auch finanzielle Aufwendungen steigen – sei es durch benötigtes Material, Werkzeug oder eventuell sogar Fachpersonal.
Möchtest du lediglich einen neuen Look schaffen und beispielsweise streichen, sind aufgrund der rauen Oberfläche mehrere Anstriche nötig, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen. Dadurch erhöhen sich nicht nur die Farbkosten, sondern auch der Arbeitsaufwand erheblich. Insgesamt kann eine spätere Veränderung des Erscheinungsbilds mit Rollputz daher schneller kompliziert und kostspielig werden, als zunächst angenommen.